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15.09.2025

Maria - Gedanken zum Patrozinium

Hier der vollständige Text von Richard Demattio mit Erzählungen aus dem Protoevangelium, wie im Pfarrbrief angekündigt.

Am Montag, den 08.09. war das Fest „Mariä Geburt“. Aus diesem Grund feierten wir in Gobelsburg am 07.09. das Patrozinium unserer „Pfarrkirche Mariä Geburt“. Anlässlich dieses Ereignisses habe ich ein wenig recherchiert.

 

Das Evangelium nach Matthäus zum Festtag beginnt mit den Worten: „Mit der Geburt Jesu Christi war es so:

Aber: Wie war das mit der Geburt Mariens, und wie war ihr Leben vor der Geburt Christi? In den vier Evangelien ist von dieser Zeit sehr wenig zu lesen – außer die vorher erwähnten Ereignisse – in zeitlich sinnvoller Reihenfolge: Mariä Empfängnis, Mariä Geburt, Mariä Verkündigung, Mariä Heimsuchung, Christi Geburt.

 

Da gibt es aber das sogenannte Protoevangelium des Jakobus (resp. Vorevangelium), eine frühchristliche Schrift, die vermutlich um die Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden ist und daher nicht den Apostel Jakobus als Verfasser haben kann. Es war in den ersten Jahrhunderten bis ins Mittelalter sehr beliebt, weil es auch Episoden aus der Kindheit Jesu enthält.

Dieses Protoevangelium wurde also erst ca. 150 Jahre nach der Auferstehung Jesu niedergeschrieben und basiert auf Erzählungen, die über mehrere Generationen und Stationen mündlich weitergegeben wurden. Und wie es so ist, mit dem Stille-Post-Effekt, wird manches vergessen, manches dazugedichtet und manches verfälscht. Ich denke, es ist trotzdem Wert, einen Blick in dieses Protoevangelium des Jakobus zu werfen.

 

In diesen Erzählungen erfahren wir von Marias Eltern, Anna und Joachim, die lange kinderlos blieben und deren Glaube durch Unfruchtbarkeit auf die Probe gestellt wurde. Joachim zog sich verzweifelt in die Wüste zurück, und auch Anna betete unermüdlich zu Gott. Schließlich erschien beiden ein Engel und kündigte die Geburt einer Tochter an, die den Namen Maria tragen und eine besondere Bestimmung haben würde. Das Paar versöhnte sich am Goldenen Tor von Jerusalem, und Maria wurde bald darauf geboren. Sie wuchs in einem frommen Zuhause auf, wo sie von ihrer Mutter Anna in Gebet und Gottesfurcht unterrichtet wurde. Später wurde sie in den Tempel gebracht, um dort unter der Aufsicht der Priester ihre Berufung weiter zu entdecken.

Diese frühe Lebensgeschichte zeigt Maria als die „Auserwählte“, die schon von Kindheit an eine außergewöhnliche Verbindung zu Gott hatte. Es wird weiters sehr detailliert erzählt, wie Maria zu ihrem Bräutigam Josef kam. Heute würde man das als Zwangsheirat bezeichnen.

Ebenso wird sehr detailliert über die Krise berichtet, als Josef bemerkte, dass Maria schwanger war und über den Traum, im welchem ihn ein Engel überredet, zu Maria zu stehen – diese Episode kennen wir auch aus den vier Evangelien. Nichtsdestotrotz mussten sich, laut diesem Proto-Evangelium, Maria und Josef vor jüdischen Schriftgelehrten gegen Unzuchtsvorwürfe verteidigen. Der Hohepriester gibt Maria und Josef ein „Prüfungswasser“ zu trinken, das ihre Unschuld erweist. In einer anderen Erzählung hat das neugeborene Baby Jesus gesprochen und die Verteidigung übernommen.

 

Dieses Protoevangelium ist bei den Katholiken und in der evangelischen Kirche in Vergessenheit geraten. Es gibt allerdings eine heilige Schrift, wo Motive aus diesem Jakobus-Evangelium einen bedeutenden Platz einnehmen: der Koran.

Die Sure 19 im Koran hat die Überschrift „Maryam“ – also „Maria“, die Frau, die wir als Gottesmutter verehren. Sie ist die einzige Frau, die im Koran erwähnt wird.

Dort wird, wie auch in unserem christlichen Glauben, die Jungfräulichkeit Maryams besonders betont. Auch einige weitere Episoden aus dem vorhin erwähnten Jakobus-Evangelium sind übernommen. Die Verteidigung gegen verleumderische Beschuldigungen der Juden wegen Unzucht übernimmt hier der Jesusknabe selbst, der unmittelbar nach seiner Geburt auf wundersame Weise zu sprechen beginnt, um seine Mutter gegen falsche Verdächtigungen zu verteidigen

Der Vollständigkeit halber: Jesus gilt im Koran als Prophet – nicht als Sohn Gottes.
Die Sure 3 handelt von Jesus.

Warum halte ich überhaupt für erwähnenswert, dass Maria nicht nur in der christlichen Religion, sondern auch im Islam hochverehrt wird? Weil ich hoffe, dass wir mit Gottes Hilfe und vielleicht auf Basis der Marienverehrung uns irgendwann gegenseitig als Geschwister akzeptieren und nicht als Todfeinde sehen.

Richard Demattio, PGR Gobelsburg.

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